Im Gleichgewicht mit Morbus Parkinson

Bei Morbus Parkinson handelt es sich um eine neurodegenerative Krankheit. Experten prognostizieren einen Anstieg auf zwölf Millionen Betroffene bis zum Jahr 2040. Im Verlauf der Erkrankung nehmen die motorischen Symptome zu, damit steigt auch das Sturzrisiko an. Übungen, die sich positiv auf das Gleichgewicht auswirken sind essenziell, um Stürze und damit verbundene Frakturen zu vermeiden.

Eine physiotherapeutische Behandlung ist für die Betroffenen sehr wichtig, insbesondere zur Verbesserung von posturaler Stabilität, Gleichgewicht und Mobilität. Dies trägt zu einer Reduzierung des Sturzrisikos bei. Ein Forschungsteam aus Spanien beschäftigte sich daher im Rahmen einer systematischen Übersichtsarbeit mit Metaanalyse mit der Effektivität von spezifischen Balanceübungen und Rumpftraining zur Verbesserung des Gleichgewichts bei Personen mit idiopathischem Parkinson-Syndrom. Die Autoren recherchierten bis einschließlich Februar 2022 in wissenschaftlichen Datenbanken nach relevanten Primärstudien. Für den Einschluss eigneten sich randomisierte, kontrollierte Studien an Betroffenen bis zum Stadium Vier nach Hoehn und Yahr zu dieser Fragestellung, die in den letzten zehn Jahren durchgeführt worden waren.

Neun Primärstudien mit insgesamt 240 Teilnehmenden erfüllten die Kriterien und wurden inkludiert. Die methodische Qualität der Studien erwies sich auf Basis der Analyse mit der Pedro-Skala als moderat. Im Hinblick auf die Interventionsprotokolle und die gemessenen Zielgrößen gab es in den eingeschlossenen Arbeiten viele Unterschiede. In die quantitative Metaanalyse konnten die Forschenden die Daten von acht Studien aufnehmen. Die Studiengröße variierte zwischen 23 und 44 Teilnehmenden. 163 Patienten waren Männer, 91 Frauen. Das Alter lag zwischen 65 und 77 Jahren. Die spezifischen Interventionen bestanden aus verschiedenen Elementen, dazu gehörten Kräftigung, zentrale Stabilisation, Rumpfmobilität, Dehnungen und Haltungsübungen. Die Programme dauerten zwischen vier und zwölf Wochen. In einer Studie trainierten die Patienten im Wasser.

Zur Evaluation des Gleichgewichts kam die Posturografie als objektives Messverfahren zum Einsatz. Drei der in die Metaanalyse inkludierten Studien fanden hier signifikante Veränderungen des Gleichgewichts durch die Interventionen, der Rest nicht. Zur Messung der Mobilität kam der Timed-up-and-Go-Test zum Einsatz, hier waren die Ergebnisse inkonsistent. In allen Studien kam außerdem die Unified Parkinson’s Disease Rating Scale zum Einsatz, entweder in ihrer Originalform oder als modifizierte Fassung. Hier gab es zwei Studien, die keine Veränderungen durch die Maßnahmen fanden.

Die Forschenden stellen dar, dass sie es trotz der teilweise widersprüchlichen Ergebnisse in den ausgewerteten Primärstudien für sinnvoll erachten, die pharmakologischen Interventionen durch ein entsprechendes Training und Übungen zu unterstützen. Weitere Forschungsaktivitäten zu dieser Fragestellung hält das Autorenteam für wichtig.

Abbildung: PopTika / shutterstock.com
Quelle: shape UP Vital 5/2023
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