Misteltherapie für mehr Lebensqualität

Wegen der Nebenwirkungen schulmedizinischer Krebstherapien fragen Patienten oft nach einer komplementärmedizinischen Begleitung. Am häufigsten eingesetzt wird die Misteltherapie: Sie mildert unerwünschte Symptome und erhöht die Lebensqualität. Studien belegen deren gute Verträglichkeit und Wirksamkeit; die Wirksamkeit der klassischen Therapien wird durch sie nicht beeinträchtigt.

Die Wirksamkeit und Erfolge der drei wichtigsten onkologischen Therapien – Operation, Chemotherapie und Radiotherapie – sind unbestritten. Patienten leiden jedoch oft unter deren Nebenwirkungen wie gestörten Schlaf, Fatigue, Kältegefühl, Appetitmangel, Bewegungsschwäche und Schmerzen. Viele der Betroffenen wünschen sich eine Linderung dieser Beschwerden, idealerweise durch eine komplementärmedizinische Begleitung. Dies ermöglicht die Integrative Tumortherapie, die das Beste aus der Schulmedizin mit bewährten Methoden der Komplementärtherapie zu einem ganzheitlichen Therapieansatz kombiniert. Patienten erhalten so eine umfassende und gleichzeitig individuelle Behandlung ihrer Krebserkrankung.

Die bei Krebsleiden am häufigsten eingesetzte komplementärmedizinische Maßnahme ist die Misteltherapie. Bereits vor über 100 Jahren entwickelte die Ärztin Dr. Ita Wegman das erste Mistelpräparat: „Iscar“. Durch Forschung und stetige Weiterentwicklung des fermentierten Mistelpräparates stehen heute verschiedenste Injektionspräparate zur Verfügung, deren Wirksamkeit durch zahlreiche Studien belegt wurde.

Vielfältige Mistelextrakte


Für die Herstellung von Mistelextrakten werden drei Unterarten der in Mitteleuropa vorkommenden Weißbeerigen Mistel (Viscum album L.) verwendet. Die Mistelpflanze wird stark vom jeweiligen Wirtsbaum geprägt, wozu verschiedene Laub- und Nadelbäume gehören. Auch der Erntezeitpunkt hat einen entscheidenden Einfluss auf die Inhaltsstoffe der Mistel und somit der Extrakte.

Zu den wichtigsten Wirkstoffen zählen die Mistellektine und die Viscotoxine. Mistellektine hemmen im Experiment das Wachstum von Krebszellen; sie wirken zytostatisch und zytotoxisch, zudem werden immunmodulatorische Effekte beobachtet. Viscotoxine wirken zytolytisch und können darüber hinaus ebenfalls das Immunsystem anregen. Die Konzentration an Mistellektinen ist im Sommer am höchsten, die der Viscotoxine im Winter. Da in einem Präparat beide Wirkstoffgruppen in optimaler Menge vorliegen sollen, werden die im Sommer bzw. im Winter hergestellten Extrakte durch ein spezielles maschinelles Verfahren zu einem Gesamtextrakt zusammengeführt. Die große Bandbreite an Mutterbäumen, Konzentrationsstärken und Metallzusätzen erlaubt es, die Therapie individuell den Patientenbedürfnissen anzupassen.

Wirkungen der Misteltherapie


Mistelextrakte werden in der Regel zwei- bis dreimal pro Woche von den Patienten selbst subkutan gespritzt. Bei einer wirksamen Dosierung können eine Hautrötung bis maximal 5 cm Durchmesser oder eine Temperaturerhöhung auf 38 °C auftreten. Studien belegen die gute Verträglichkeit einer Misteltherapie; die Wirksamkeit der klassischen Therapien wird durch sie nicht beeinträchtigt. Besonders gute Ergebnisse werden beim Mammakarzinom erzielt.

Viele Patienten erleben während der Misteltherapie eine Verbesserung des Allgemeinbefindens, auch das Schlafverhalten und das Wärmeempfinden normalisieren sich. Mehr Appetit, eine höhere Leistungsfähigkeit sowie bessere psychische Befindlichkeit sind weitere Effekte. Tumorbedingte Schmerzen können gelindert, das Immunsystem gestärkt und die Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie reduziert werden. All dies wirkt sich positiv auf die Lebensqualität aus. Da eine Misteltherapie immunmodulierend ist, wird gleichzeitig die Abwehrkraft gesteigert. Dies kann sich hemmend auf die Entwicklung von Metastasen auswirken und Rückfällen vorbeugen.

Mistelextrakte für mehr Lebensqualität


Loef und Walach untersuchten in ihrer 2020 publizierten Metaanalyse (26 Publikationen, 30 Datensätze) den Einfluss einer Behandlung mit Mistelextrakt auf die Lebensqualität von Krebspatienten (1). „Mistelextrakte haben einen signifikanten, mittelgroßen Effekt auf die Lebensqualität bei [Patienten mit] Krebs (d = 0,61)“, schlussfolgern die Autoren. „Das Risiko einer Verzerrung in den analysierten Studien hängt höchstwahrscheinlich mit der spezifischen Behandlungsform zusammen, die schwer zu verblinden ist; es ist jedoch unwahrscheinlich, dass dieses Risiko das Ergebnis beeinflusst.“

Fermentierter Mistelextrakt kann die Überlebenszeit verlängern


Ostermann und Mitarbeiter publizierten Anfang 2020 eine wichtige Metaanalyse zur Überlebenszeit von Krebspatienten, die mit fermentiertem Mistelextrakt behandelt wurden (2). Nach einer Literaturrecherche wurden die Resultate aller auswertbaren Studien zusammengefasst, in denen die Überlebenszeit unter einer Misteltherapie mit fermentiertem Mistelextrakt mit einer Kontrollgruppe ohne Misteltherapie verglichen wurde. Im Durchschnitt über alle 55 eingeschlossenen Datensätze ergab sich für eine Mistelbehandlung mit fermentiertem Mistelextrakt ein Hazard Ratio von 0,59, was einer geschätzten durchschnittlichen Überlebenszeit von ca. 170 % im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe entspricht. Eine Misteltherapie mit fermentiertem Mistelextrakt kann demzufolge die mittlere Überlebenszeit um etwa 70 % verlängern. Dieses Resultat war in der statistischen Analyse hochsignifikant (p < 0,0001).

Abbildung: Jürg Buess
Quelle: shape UP Vital 5/2023
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