In der Ruhe liegt der Kampfsport

​Wer Kampfsport trainiert, verbessert nicht nur seine Kondition und Kraft, sondern kann auch seinen Stress abbauen und seine Atmung besser regulieren.

Noch schnell den Vortrag für ein Meeting vorbereiten, dann die vielen Mails beantworten und irgendwo geht mal wieder alles völlig schief. Häufig fehlt es an Zeit oder Kraft, alle Aufgaben zu bewältigen. Solang diese Phasen nur kurz sind und auch wieder vergehen, ist das alles halb so schlimm. Bei dauerhaftem Stress solltest du allerdings etwas dagegen tun. Doch aufgepasst, dass Freizeit nicht mit Freizeitstress verwechselt wird. Anstatt sich zu erholen, wird wertvolle Regenerationszeit beispielsweise mit den sozialen Medien vergeudet und die Entspannung bleibt auf der Strecke.

Den asiatischen Kampfsportarten sagt man nach, dass sie zum Stressabbau beitragen. Karate, Judo und Aikido sind mit ihren traditionellen Werten bekannt dafür, dass neben der körperlichen Fitness auch die mentale Stärke gefördert wird. Es werden also Körper und Geist geschult. Yin und Yang sollen in Einklang gebracht werden. Bei der Schulung des Geistes spielt die Meditation eine besondere Rolle. Schon die besonderen Begrüßungs- und Verabschiedungrituale bei diesen Kampfkunst-Kursen zeigen mit einer kurzen Meditation, wie man vom Alltag abschalten und den Fokus auf das Training legen kann. Alleine dadurch kann der Stress leichter bewältigt werden.

Die einzelnen Rituale sehen vor, sich zu verbeugen und hinzuknien. Es wird eine bequeme Sitzhaltung eingenommen und die Augen werden geschlossen. Jeder versucht dann, ruhig und tief einzuatmen und sich von allen Gedanken des Alltags zu lösen. Der Fokus soll auf das kommende Training gerichtet sein. Negative Gedanken werden ausgeblendet. Der Geist findet seine Balance wieder, wodurch man sich neuen Herausforderungen gegenüber öffnet. Dieses Ritual kann auch für den Alltag adaptiert werden. Ob morgens, abends oder zwischendurch in einer Pause hilft es, die innere Balance wieder zu erlangen: Augen schließen, tief und ruhig durchatmen und möglichst an nichts beziehungsweise an etwas Positives denken. Das kann zum Beispiel eine Blume oder eine schöne Landschaft sein. Durch regelmäßiges Meditieren steigt die Konzentration für anstehende Aufgaben und Störungen werden ausgeschaltet. Yoga und autogenes Training gehen in die gleiche Richtung.

Die Balance zwischen Yin (hart) und Yang (weich), spiegelt sich in Explosion und Ruhe in der Ausführung der Techniken wider. Dieses Gleichgewicht gehört zum elementaren Bestandteil des Trainingsrepertoires und zur Schulung von Körper und Geist. So wird das Training zu einer runden Sache.

Bauchatmung gegen Stress


Ein Schlüssel zu mehr Entspannung liegt in der Atemtechnik. Nicht nur beim Yoga, sondern auch bei den Kampfkünsten spielt diese eine entscheidende Rolle. Eine bewusste stressreduzierende Atmung spricht gezielt die Atmungsorgane an.
Kampfsportler erlernen schon von Anfang an die sogenannte Bauchatmung, bei der das Zwerchfell angesteuert wird. Hierbei handelt es sich um einen Muskel, der unterhalb der Lunge liegt. Einige Menschen dürften in ihrem bisherigen Leben noch nicht einmal gemerkt haben, dass es diesen wichtigen Muskel überhaupt gibt. Zieht er sich zusammen, so kann man viel tiefer einatmen. Beim Entspannen des Muskels zieht sich wiederum die Lunge zusammen – und das viel weiter, als es bei der normal üblichen flachen Brustatmung möglich ist. Dadurch gelangt Luft auch in die letzten Winkel der Lunge, die bei der normalen Atmung größtenteils ungenutzt bleiben. Die bessere Belüftung stärkt auch das Immunsystem.

Um das Zwerchfell anzusteuern, lege deine Handfläche mittig unter deine Brust, in etwa auf Höhe der unteren Rippe. Wenn du einatmest, lenkst du gedanklich den Sauerstoffstrom zu deiner Handfläche. Konzentriere dich dabei ganz auf deine Atmung und schließe dazu die Augen. Wiederhole zehn gleichmäßige Atemzüge. Durch die bewusste Atmung wird der Vagusnerv beeinflusst, der Stresspegel sinkt.

Die richtige Atmung ist nicht nur gut für die Stressbewältigung, sie unterstützt auch die Verdauung und senkt den Blutdruck. Das alles setzt ungeahnte Kräfte frei und hilft in vielen Situationen dabei, den Überblick wiederzuerlangen. Durch das Training nimmst du deine Lunge als einen Körperteil wahr, den du bewusst steuern kannst, Dies wird dir ein ganz neues Körpergefühl geben und kann dir in schwierigen Situationen des Alltags helfen.

Energietank


Die Verbindung des anspruchsvollen körperlichen Trainings mit dem Aufbau deiner mentalen Stärke durch Atmung und Meditation bringt neue Energie und Konzentration zur Bewältigung des Alltags.
Diese Aspekte werden insbesondere bei Kampfsportkursen umgesetzt und können für den Alltag adaptiert werden. Probiere es einfach aus und nutze die positiven Effekte des Kampfkunst-Trainings für deine Performance.

Quelle: shape UP 5/20
Abbildung: Rawpixel.com
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