Brust-Trimmen

Absacker gefällig? Beim Busen garantiert nicht! Denn zu starke Bodenneigung oder sonstige Makel sind hier äußerst unwillkommen. Zum Glück kann Sport helfen. Modellieren, konservieren, straffen – all das ist mit den richtigen Übungen möglich.

Achtung, Stolpergefahr! Darf eine Frau in heutiger Zeit noch angeregt werden, etwas für ihre Oberweite zu tun? Pflegt man damit nicht ein überkommenes Rollenbild? Ganz unberechtigt sind die Bedenken sicher nicht, denn schließlich hat ein wohlgeformter Busen doch keinerlei medizinischen Nutzen. Oder vielleicht doch? Für die körperliche Gesundheit ist es tatsächlich egal, ob da was hängt, stramm sitzt, groß oder klein ist oder an welches Obst es erinnert. Bei der psychischen Gesundheit können wir dagegen nicht mehr ganz so sicher sein.

Als Vorspeise: Zahlensalat


Bei einer Umfrage zum Thema „Was Frauen Selbstsicherheit gibt” landete „Zufriedenheit mit dem eigenen Körper” bei allen Befragten mit 50 Prozent auf Rang drei hinter „Eigene Talente” (56 Prozent) und „Finanzielle Unabhängigkeit“ (57 Prozent). Dabei wurden Altersunterschiede deutlich. Bei älteren Frauen zählen „Eigene Talente” und „Finanzielle Unabhängigkeit“mit je 63 Prozent viel stärker. Bei jungen erreicht „Zufriedenheit mit dem eigenen Körper“ mit 55 Prozent einen höheren Wert. Wie auch immer: Das Aussehen spielt für die Hälfte der befragten Frauen eine wichtige Rolle und ist einer der führenden Selbstsicherheitsfaktoren. Und fehlende Selbstsicherheit kann durchaus auf die Psyche durchschlagen. Jüngere Frauen scheinen dabei eher gefährdet zu sein. Sie verbringen, anders als ihre Mütter und Großmütter, große Teile der Freizeit auf „Haste was, dann biste was“-Portalen wie etwa Instagram und unterliegen damit deutlich größeren Selbstoptimierungszwängen. Gutes Aussehen hat also für Frauen, trotz aller emanzipatorischer Begleitmusik, wohl einen höheren Stellenwert als früher. Dass eine attraktive Oberweite dabei förderlich ist, wird vermutlich kaum bestritten. Und damit stellt sich auch schon, sportlich betrachtet, die alles entscheidende Frage:

Gibt es Workouts, die das Brustvolumen beeinflussen?


In manchen Quellen wird suggeriert, dass dieses oder jenes Training die Brüste wachsen lässt. Biologisch betrachtet ist das aber Quatsch. Gäbe es Trainingskniffe, die aus einer Mücke einen Elefanten machen, hätte sich das schon sowas von herumgesprochen, dass hier womöglich eine Reportage über tausende Fitnessstudios mit Mitgliederstopp stünde. Okay, größer geht nicht – kann umgekehrt zu viel Training den Schnee zum Schmelzen bringen? Tatsächlich geistert zum Teil die Angst herum, dass intensives Brusttraining die Oberweite verkleinern könnte. Entwarnung: Diese Annahme ist völlig unbegründet. Im Gegenteil – wenn der unter dem Busen liegende Brustmuskel durch Training zum Wachsen gebracht wird, kann er die Brust besser stützen und sie dadurch zumindest optisch vergrößern. Der positive Effekt macht sich vor allem bei kleinen Brüsten mit A- und B-Körbchen bemerkbar. Durch bestimmte Übungen kann also die Illusion einer volleren Brust entstehen. Darüber hinaus kann gezieltes Trainieren der Muskulatur des oberen Rumpfes auch Zustand und Standfestigkeit deiner Oberweite verbessern.

Lohnt sich das Training bei allen Frauen?


Brüste bestehen vor allem aus Fettgewebe, das von den Brustmuskeln gestützt wird. Trainierst du die Brustmuskulatur straffen sich Haut und Bindegewebe. Außerdem wird die Brust stabiler. Daher lässt sich selbst bei Hängebrüsten ein schönes optisches Ergebnis erzielen. Die Stärke des Effekts ist allerdings von Frau zu Frau unterschiedlich. Beeinflussende Faktoren sind etwa die genetische Veranlagung und damit die Größe der Brust, das Alter, Schwangerschaften und der Lebensstil. Dennoch lässt sich mehrheitlich eine positive Wirkung erzielen. Eine starke Brustmuskulatur wirkt sich nicht nur optisch, sondern auch gesundheitlich aus. Sie verhindert Haltungsschäden und macht dich beweglicher. Brustmuskelübungen trainieren sprechen zudem auch noch andere Muskelgruppen an und sind deshalb grundsätzlich zu empfehlen, um dich zu stärken und deine Fitness zu verbessern. Und – das Trainieren der Brustmuskeln verbrennt Kalorien und sorgt insgesamt für gut definierte und stimmige Proportionen. Also, los geht’s:

Mit diesen Übungen bringst du die Brust in Form


Besonders gut geeignet sind Formen des Brust- und Schultertrainings. Eine klare Abgrenzung ist dabei schwierig, da Brust- und Schultermuskulatur eng miteinander verbunden sind. So treffen sich in der Schulter etliche Muskeln, die sie mit Armen und Rumpf verbinden. Daher sprechen viele Schulterübungen auch Brust und Arme an. Die nun aufgeführten und mehrmals zu wiederholenden Übungen straffen also nicht nur dein Brustmuskulatur und Bindegewebe sondern vielfach auch noch andere Körperregionen.

Liegestütze/Push-ups
Bei dieser klassischen Eigengewichtübung zur Kräftigung der Schulter-, Arm- und Brustmuskulatur dürfte die Ausführung klar sein. Effektiver wird’s, wenn du die Hände enger an den Körper setzt. So wird der innere Brustmuskel stärker beansprucht. Auch das Ablegen der Hände auf einen Ball oder der Füße auf eine Bank sind Beispiele für eine resultatsverbessernde Erschwerung der Übung.

Plank Push-ups
Bei der Plank-Position liegen nicht, wie beim Liegestütz, die Hände, sondern die Ellenbogen auf dem Boden auf. Wechsle von der Plank- zur Liegestützposition, indem du dich nach oben drückst. Halte die Spannung und wechsle dann wieder in die Plankposition.

Brustmuskelpresse
Drücke im aufrechten, hüftbreiten Stand die Handflächen vor deiner Brust kräftig zusammen und baue für etwa 20 Sekunden Spannung auf.

Schulterkreisen
Strecke die Arme zu beiden Seiten aus und winkele sie so an, dass die Fingerspitzen die Schulterblätter berühren. Nun folgen etwa eine Minute lang Kreisbewegungen der Arme. Die Kreise sollten so groß sein, dass du die Bewegung deiner Schulterblätter spürst.

Armkreisen
Lass die zuvor seitlich anliegenden Arme im aufrechten Stand langsam und gestreckt vor- und zurückkreisen. Verstärkt wird der Effekt, wenn du in die Hände je eine 2-Kilo-Kurzhantel nimmst.

Butterfly
Lege dich mit ausgestreckten Armen und 5-Kilo-Kurzhanteln in den Händen mit Rücken und Gesäß auf eine Bank – die Füße haben Bodenkontakt. Bewege die gestreckt bleibenden Arme nun so nach oben, dass sich die Kurzhanteln über der Brust kurz berühren.

Seitheben mit Kurzhanteln
In der Ausgangsposition liegen die Arme mit den Hanteln am aufrecht stehenden Körper an. Strecke nun die Arme seitlich auf Schulterhöhe und senken sie wieder langsam ab ohne dabei an den Hüften anzustoßen.

Holzhacken
Nimm eine 2-Kilo-Kurzhantel und halte sie mit beiden Händen über dem Kopf. Grätsche dann die Beine seitlich auseinander. Stell dir nun vor, du würdest Holzhacken: Schwinge die Hantel mit Kraft von Überkopf bis fast auf den Boden und dann wieder zurück nach oben.

Wie oft und wie hart trainieren?


Zweimal die Woche sollte schon drin sein, dreimal ist besser. Und das Ganze natürlich über einen längeren Zeitraum. Mit fortschreitender Routine bietet sich an, die Schwierigkeit zu erhöhen. Das geht entweder über die Steigerung der Wiederholungszahl oder durch Abwandlung der Übungen, wie beim Liegestütz beschrieben.

Ab ins Körbchen


Nicht zu vergessen: Einen kleinen Beitrag gegen Brustfrust kann auch das Tragen des passenden Büstenhalters leisten. Achte auf die richtige Passform, er sollte gut sitzen und genug Halt geben. Bei Trainieren zu bevorzugen sind Sport-BHs, denn sie unterstützen schwaches Brustgewebe besser als herkömmliche Ware. Wichtig ist in jedem Fall sicherzustellen, dass die Stützhilfe breite Träger und ein verstellbares Brustband hat.

Sonst noch was?


Bewerte die Thematik insgesamt bloß nicht über. Das Leben ist auch ohne optimierten Busen bisweilen schön und bisweilen nicht so schön. Nicht nur deshalb ist von Brust-OPs im Großen und Ganzen abzuraten. Sie bergen Gefahren und führen meist nur bei wirklich sehr guten und teuren Chirurgen zu den gewünschten Resultaten. Also immer schön locker bleiben und ganz entspannt probieren, was in Sachen Sport und Busen-Forming so geht. Wir wünschen dabei rundum gute Ergebnisse.

Abbildung: Ruslan Semichev / shutterstock.com
Quelle: shape UP Ladies 6/2022
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